Patagonien ist für alle, die an Fernreisen und Landschaftsfotografie interessiert sind, ein Traumziel. Die Anreise ist aufwendig und man sollte genügend Zeit mitbringen um die verschiedenen Facetten von Patagonien, teils in Chile und teils in Argentinien, kennen zu lernen. In einer AV-Show wurden am 05.10.2020 im Mozartsaal des Schlosses verschiedene Eindrücke einer Reise, die im November-Dezember 2019 stattfand, präsentiert. Durch die besondere geographische Ausrichtung der Anden und den vorwiegend herrschenden Westwinden ist es auf der Luv-Seite der Anden sehr feucht mit Regenwaldgebieten und auf der Lee-Seite trocken mit Steppen und Grasland. Hinzu kommt, dass der Westen Südamerikas Teil des pazifischen Feuerrings ist, mit vielen Vulkanen, von denen einige sehr aktiv sind. Patagonien bietet unzählige Gelegenheiten für Natur- und Landschaftsfotografen.
In der AV-Show wurden die Eindrücke einer Fahrt mit einem Allradfahrzeug über die „Carretera Austral“ in Chile und „Routa 40“ in Argentinien wiedergegeben, sowie Eindrücke einer Kreuzfahrt durch die Chilenischen Fjorde und um Kap Hoorn gezeigt.
Die Tour startete in chilenischen Ort Puerto Montt, einem landwirtschaftlich geprägten Gebiet mit Vulkanen, Seen und Wasserfällen. Die argentinische Seite der Anden ist im Gegensatz durch Grasland, die Pampa, geprägt. Die Straßenverhältnisse sind zum Teil recht abenteuerlich, bei Regen kommt man auf den unbefestigten Strecken nur langsam voran. Viele Teilstrecken sind sehr einsam und man begegnet selten anderen Autos. Wenn mal eine Tankstelle kein Benzin mehr hat, ist man heilfroh über den Ersatzkanister. Ansonsten helfen die hilfsbereiten und freundlichen Einheimischen einem weiter.
Die bekanntesten touristischen Attraktionen sind die Nationalparks um den Mount FitzRoy sowie der Torres Nationalpark. Der kleine Ort El Chaltén am Fuße des FitzRoy ist ein Mekka für Kletterer und der Torres del Paine Nationalpark bietet faszinierende Landschaften sowie Möglichkeiten für mehrtägige Wanderungen.
Noch sind große Gebiete der Anden vergletschert, obwohl fast alle Gletscher schrumpfen. Allein der „Perrito Moreno“ erhält so viel Niederschläge, dass die Gletscherzunge sich pro Jahr etwa 100 m in den Gletschersee schiebt, dabei kommt es zu spektakulären Abbrüchen an der Eiskante. Ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Patagonien hat eine besondere Tierwelt, man kann Herden von Guanakos sehen, mit etwas Glück auch Nandus (Straußenart) und Gürteltiere, sowie Kondore am Himmel Kreise ziehen sehen. An verschiedenen Stellen konnte man Pinguinkolonien besuchen und dabei den Tieren ganz nahekommen. Ein besonderes Schauspiel.
Die Fahrt mit dem Schiff durch die chilenischen Fjorde ist ein besonderes Erlebnis, insbesondere entlang der „Glacier Alley“, die imposante Einblicke in verschieden Gletscher entlang des Fjorde erlaubt. Auch die Umrundung des Kap Hoorn ist ein besonderes Erlebnis, besonders wenn man wie ich in Hamburg geboren wurde und Geschichten von Kap Hoorniers kennt.
Alle Fotos: Jochen Dibbern
