Allein in St. Stephan

In St. Stephan ungestört fotografieren – diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen, dachten sich 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und trafen sich am Samstag Nachmittag zu der arrangierten Führung. Touristen aus der ganzen Welt pilgern hinauf auf den Stephansberg, zu den blau leuchtenden Glasfenstern des Künstlers Marc Chagall. Doch da Fotos davon nicht veröffentlicht werden dürfen, konzentrierten wir uns auf die Einführung in die Geschichte der Kirche: Vor über tausend Jahren, im Jahr 990, hatte der Erzbischof Willigis von Mainz die Kirche erbauen lassen und wurde auch dort bestattet. Zur wechselvollen Geschichte gehört auch, dass St. Stephan schwer beschädigt wurde, als 1857 der nahe gelegene Pulverturm explodierte.

2022 mainzwalk ststephan arndt schlueter 3 20220306 1849192985Inzwischen war der Publikumsverkehr beendet und mit Hinweisen auf die vielen Details in der Kirche konnten wir zu einer ersten ergiebigen Fotorunde in Kirche starten. Auch der spätgotischen Kreuzgang - angeblich der schönste von Rheinland-Pfalz - war sehr fotogen.

Wie immer vergeht die Zeit wie im Fluge und schon folgte die Turmbesteigung. Beindruckend, dass der schiefe Turm von St. Stephan 1947 durch ein Betonkorsett wieder aufgerichtet werden konnte. Außer Atem erreichten wir die Türmerwohnung: Bis 1911 hatte ein Türmer als Brandwächter hoch über den Dächern gelebt. Diese Brandwache der Stadt gab es seit 1559. Fenster in alle Himmelsrichtungen boten einen schönen Ausblick auf Dom und Taunus zur goldenen Stunde. Das einsetzende Abendgeläut war eine besonderes Erlebnis – nicht nur den Klang zu hören, sondern am ganzen Körper zu spüren. Mit einem letzten Foto von den beeindruckenden Glocken war auch die letzte Station der Führung erreicht.

Bilder vom Ausflug findet ihr in der Galerie


Foto: Arndt Schlüter