Mit Sturmtief "Fabienne" ins Dahner Felsenland.
Foto: Norbert Wagner

Mit Sturmtief "Fabienne" ins Dahner Felsenland.

Sehr früh war der Treffpunkt angesetzt. Siebenuhrdreißig, fast zu nachtschlafender Zeit des 23. Septembers 2018. Es war dunkel, es hat geregnet und es wehte eine steife Brise. Trotz alldem trafen sich Unentwegte des Fotoclub Mainz am Mainzer Hauptbahnhof West zur Fahrt ins Dahner Felsenland. Doch die Teilnehmerzahl bröckelte langsam. Der Eine sagte gleich ab, der Andere kam um abzusagen. Einer aber war standhaft und hielt sozusagen die Fahne hoch. "Ich fahre und kann noch vier Personen mitnehmen". Das hat gepasst. Vier wollten mit und sie haben es getan. Eine Teilnehmerin, die gesondert gefahren war, gesellte sich auf dem Waldparkplatz bei Dahn dazu, so dass sich insgesamt sechs Fotoclubber in "die Berge" im Dahner Felsenland schlugen.

Das Fotolicht war ein bisschen wenig, aber sehr gut ausgewogen und weich. Bei Sonne hätten wir viel zu starke Kontraste gehabt.  Wir mussten aber mit allen Mitteln kämpfen, die wir zur Verfügung hatten. Der eine erhöhte die ASA-Zahl, der andere lehnte sich an den nächsten Baum. Nur so konnten wir den widrigen Umständen begegnen. Doch! Wir sind gewitzt und haben einige Fotos in unsere Kästen gebannt. Zum größten Teil gab es zu Stein gepressten roten Sand zu sehen. Dass auf diesem sehr kargen Untergrund noch Bäume und alles, was zu einem Wald dazu gehört wächst, ist sehr verwunderlich. Die Bäume lehnen sich an den Fels an und holen sich Nahrung auf die kurioseste Weise. Der Stein ist verwittert und bröselig, was zeigt aus welchem Material er einst entstanden ist. Knorrige Wurzeln stehen, wie Wichte, tief im Moos. Farne sind mal grün und andernorts fast gülden, nass vom lang ersehnten Regen. Der Sandstein zeigt bizarre Formen, die ihm das Wetter mit Trockenheit, Eis und Schnee eingeschnitten und eingemeißelt hat. Es beschleicht einen das Gefühl, in sehr frühe Zeiten zurückversetzt zu sein. Niemand würde sich wundern, wenn Rübezahl um die Ecke käme. (Was für ein Fotomotiv!) Statt dessen laufen nur Anoraks durch die Gegend. Eher schon beruhigend. Sie haben sogar Fotoapparate im Anschlag und sind vollends in ihre Tätigkeit vertieft. (Möglicherweise sogar Rübezahl ignorierend.)

Es ist nicht gerade ein Spaziergang. Die Eine und der Andere ist wohl hin und wieder ins Schnaufen gekommen, denn der Parcours ist nicht ebenerdig. An manchen Stellen hat man das Bedürfnis, sich irgend einen Halt zu suchen. Das erschwert des weiteren die Ausführung unseres Hobbys. Nichtsdestoweniger lassen wir uns durch solche Kleinigkeiten nicht davon abhalten, denn die nächste Moosbank lenkt schon wieder in saftig. leuchtendem Grün die Blicke auf sich, um in den "Kasten" zu kommen. Der Abstecher zum Weiher, an dem wir vorbei kamen, zeigte wie geruhsam es zugehen kann. Das Wasser im Weiher lag ruhig vor dem Betrachter und spiegelte schön die umstehenden Bäume.

In Annweiler am Trifels konnten wir die Queich und das dazu gehörende Milieu, mit Fachwerk, kleinen Brückchen und riesigen Mühlrädern inspizieren und ebenfalls fotografisch ausbeuteten. Es war sozusagen der Ausklang der Arbeitszeit der Fotoapparate. Vom Sturmtief haben wir nicht viel gemerkt. Außer, dass es im Wald nicht sehr viel Licht gab, dafür aber ziemlich feucht war, weil es immer ein wenig nieselte.

 

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Foto: Marc Clement